2014

Am 27. und 28 Mai fand an der TU Graz die diesjährige Logistikwerkstatt unter dem Motto „Ressourceneffizienz versus Leistung ?!“ statt. Den 45 Teilnehmern wurden am Wissenschaftstag hochwertige Fachvorträge renommierter deutscher und österreichischer Forschungsinstitute aus dem Bereich der Technischen Logistik geboten. Interessanterweise zeigen sich im Querschnitt sehr vielseitige Zugänge der Forscher zur Energieeffizienz der Systeme. Ansätze über adaptive Steuerungsstrategien (TU Dresden), Reibungsoptimierung und Massereduzierung durch alternative Werkstoffe (TU Chemnitz) wie auch die Potentiale textiler Materialen zur Verbesserung der Energieeffizienz (TU Chemnitz) wurden diskutiert. Einflüsse durch Technik und Betrieb (KIT Uni Karlsruhe) waren ebenso ein Thema wie Layoutoptimierungen und Betriebsstrategien (MU Leoben). Energetische ABC-Zonen und angepasste Fahrgeschwindigkeiten sind Ansätze für eine energieeffiziente Regalbedienung (Uni Magdeburg); Kennzahlen und standardisierte Messverfahren ein erforderliches Mittel um Stetigfördersysteme hinsichtlich ihrer Energieeffizienz und diesbezüglicher Verbesserungspotentiale zu analysieren, vergleichen und zu optimieren sowie die Erkenntnisse auf die Anlagenebene oder gar auf Distributionszenten zu übertragen (TU Graz).
Insgesamt zeigt sich, dass bei Logistikanlagen Energieeffizienz und Leistungsfähigkeit keine Widersprüche sind. Sach- und anwendungsgerechte Kennzahlen beinhalten beide Aspekte und helfen, eine realistische Aussage als Basis für Vergleiche und Optimierungen zu erhalten.
Der Industrie und Werkstatttag am 28. Mai spiegelte die Erkenntnisse und Ansätze des ersten Tages anhand von Praxisanwendungen zurück. Zur Effizienz der „Letzten Meile“ tragen moderne Ladehilfsmittel ein zunehmende Bedeutung (CHEP), der Einsatz „rollender Fördertechnik“ in Stetigfördersystemen anstelle gleitender Reibpaarungen eröffnet immer breitere Anwendungs- und Einsatzszenarien (Denipro / WRH). Die Intralogistikexperten KNAPP und SSI-Schäfer sehen und heben große Effizienzpotentiale in der integrativen Betrachtung von Gesamtanlagen und den IT-Lösungen.
Die eigentliche Werkstatt wurde heuer erstmalig in Form von Gruppenarbeiten mit gemischten Gruppen aus Wissenschaft und Industrie bzw. Referenten und Teilnehmern durchgeführt, in denen aktuelle Themen diskutiert und anhand eines vorbereiteten, strukturierten Fragebogens aufbereitet wurden. Aus den vier Themen
• „Geräte und Technik – Trends der Intralogistik“
• „IT und Strategien – Trends der Intralogistik“
• „Urbane Logistik – Herausforderungen“
• „Logistik – Big Picture“
wurden die Erkenntnisse für Wissenschaft und Industrie zum Abschluss der Logistikwerkstatt gruppenweise vorgetragen. Beispielsweise wurden unter dem Thema „Logistik – Big Picture“ die Herausforderungen genannt, das Thema „Logistik ist kostenfrei“ zu sensibilisieren, neue Technologien und das Pooling verstärkt zu nutzen und zu etablieren, sowie den Wandel der Infrastruktur zu bewältigen.
Die Stimmung und Resonanz der Teilnehmer war durchweg positiv und die trotz der gerade beendeten CEMAT zahlreich erschienenen Firmenvertreter und Forscher, ob als Referenten oder Zuhörer, konnten aus den informativen Vorträge und offenen Diskussionen viel für sich und ihr Tagesgeschäft ableiten.